n icht seine W irkung, die gänzlich ohne
übertriebene H öhen auskom m t.
H ingegen bestach die W iedergabe des
Q u in te t B lack d u rc h d en k räftig eren
G ru n d to n - u n d B assbereich. D ad u rch
w irkte die M u sik fülliger, farbiger u n d
gesetzter als ü b er das sch lan k er zeich -
nende C learaudio. Stim m en kam en m it
dem O rtofon runder. In Sachen R aum ab-
bildung ließen sich die beiden gegenseitig
keinen Stich. W ir w echselten m ehrfach
um , w obei Auflagekraft und A ntiskating
im „H a n d u m d reh en “ angepasst w aren.
Fazit: H ier begegneten sich zwei Typen
m it Charakter, die für diesen jedoch nicht
die hifidelen T ugenden verraten.
D as ungleich teurere Benz w ar für die
Z uhörer nicht n u r Bezugspunkt, sondern
k o nnte in fast allen klanglichen A spek-
ten no ch m ehr, spielte ausgeglichener,
abg ek lärter u n d ausfinessierter. D och
viele Teilnehm er w aren überrascht, welch
hohe Perform ance die beiden günstigeren
A btaster boten. U nd dass sie dabei eine
jeweils andere audiophile N ote pflegten,
steigerte ih ren H örspaß n u r noch!
>
Transrotors Fat Bob Plus (o.
r.) spielte an Octave-Elektronik
und Boxen von Triangle
Reissues: Oldies in Top-Form
D ie V ersuchung ist groß, sich ein paar
Lieblingsalben als aufw endig rem asterte
N euausgabe, Reissue genannt, zu kaufen.
D och Preise zw ischen oft 30 und 40 Euro
p ro CD sch reck en ab. Ist d er v e rsp ro -
chene K langgew inn so viel G eld w irklich
wert? Im Saal des N obel-H erstellers MBL
m achten w ir an h an d einiger V eröffent-
lich u n g en fü h re n d er Reissue-Label die
P robe aufs Exem pel. U n d ü b er die von
den Berlinern aufgebaute Superanlage war
das gleich nochm al so schön.
W ir h atten vier „M egaseller“ verschie-
dener E pochen u n d Stile im Gepäck. Das
äteste W e rk w ar der Jazzklassiker „W e
G et R equests“ vom O scar P eterson Trio,
1964 vorgestellt. Dass es die O riginal-C D
Ältere Original-CDs und ihre aktuellen
Reissues - allesamt aus den letzten fünf
Jahren - traten gegeneinander an
sehr günstig gibt, w ird den kaum
stören, der erlebt hat, um wie viel
geschm eidiger, leu ch te n d er u n d
hom ogener die von First Im pres-
sion M usic im K2 H D -V erfahren
rem asterte Fassung klingt.
D agegen d rän g t C isco M usics
2009 veröffentlichte Gold-CD-Fas-
sung von Jennifer W arnes’ belieb-
tem „ H u n te r“-A lb u m aus 1992
k o nsequent die leicht aufdringli-
che Schärfe der U rversion in der
intensiven Stimme zurück und „entgratet“
überhaupt den gesam ten O bertonbereich.
A n h an d dieses Beispiels w ird deutlich,
wie sehr sich die digitale S tudiotechnik
im Laufe der Jahrzehnte verbessert hat -
u n d wie sorgfältig Cisco diese einsetzte.
sich der A ufnahm eraum breiter u n d tie-
fer öffnet sowie m eh r Licht, Leben und
Bew egung in der D arstellung ist, so dass
die A ufführung realistischer erscheint.
U nd selbst ein Pop-Edelstein wie „Bro-
th ers In A rm s“ d er D ire Straits (1985)
gew ann durch das unlängst erschienene
MFSL-Polish. V on der Remaster-CD tönte
„So Far Aw ay“ druckvoller als die dam a-
lige Disc u n d in den M itten wie H öhen,
wo das O riginal gewisse glasige H ärten
zeigte, k au m n o ch künstlich sow ie in s-
gesam t lockerer und räum lich entspannt.
A uch hier w ar der digitale F ortschritt also
nicht zu überhören. D och dieser sowie die
kleinen A uflagen der Super-C D s haben
leider ih ren Preis.
„Prima Vorführung!
Dass Reissues den
Originalen oft überle-
gen sind, habe ich bei
einem älteren ,Tears
For Fears'-Album selbst
erlebt. Die Dire Straits
klangen doch immer
spitze, oder? War vielleicht doch nicht
so. Jedenfalls kam die MFSL-Version
druckvoller und farbiger 'rüber."
> W orkshop-T eilnehm er C hristoph Steinbacher
Eine T op-A ufnahm e ist die von Ariel
R am irez’ em otional ergreifender „M issa
C riolla“, die Philips 1988 herausbrachte.
Ein großer C hor, südam erikanische Ins-
trum ente sowie José C arreras im spani-
sch en K loster - das sorgte dam als wie
heute für Stim m ung. FIM s K 2H D -V er-
ed elu n g b eseitigt d e n n au ch w eniger
irg endw elche F ehler, so n d e rn schiebt
fast alle P aram eter w eiter hinaus, indem
DIE NÄCHSTEN TERMINE
STEREO-Workshops mit Matthias Böde gibt es
immer an Wochenenden, und zwar am
• 4./5. Oktober, da bieten w ir Kurzthemen auf
den „Westdeutschen HiFi-Tagen" in Bonn
• 18. Oktober bei Audio Creativ in Riedenburg:
HiFi-Oldies mit Neugeräten im Vergleich
• 1./2. November auf „The Hi-Fi-Show", Hotel
Beaumont Estate, Old Windsor, Berkshire, UK
• 15. November im HiFi-Studio Stenz in Linz
8/2014 STEREO 59
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